Programmpunkt am Tag des Denkmals war eine Kirchenführung durch Dr.Thomas Schwierz. Der Herausgeber des Heimatbuches "900 Jahre Gramastetten" konnte die Besucher mit großem Detailwissen über die Geschichte und Bedeutung der Kirche und deren Ausstattung aufklären. Nachzulesen ist alles in Kurzform im Folder "Die Pfarrkirche von Gramastetten", der am Schriftenstand der Kirche aufliegt und im Buch "900 Jahre Gramastetten", das in den Kaufhäusern Gielge und Winklermarkt sowie bei Dr. Thomas Schwierz, Adolf Lehner, Herbert Ginterseder und Herbert Rechberger erhältlich ist.

Der mittelalterliche Bau der Gramastettner Pfarrkirche kann zu den bedeutendsten gotischen Sakralbauten des Oberen Mühlviertel gezählt werden. Die neugotische Ausstattung kann als ein Hauptwerk des kirchlichen Historismus in Oberösterreich bezeichnet werden. Der Ottensheimer Altarbauer Josef Kepplinger und der Bildhauer Josef Ignaz Sattler ergänzten sich hier ab 1882/83. Der Hochaltar zeigt im Mittelteil den Kirchenpatron Laurenzius, wie er auf die Armen als die eigentlichen Schätze der Kirche verweist.

Eine Besonderheit der Inneneinrichtung ist die Darstellung Fürst Otto v. Bismarcks als Teufelsfratze auf dem Chorgestühl. Damit wird auf den Kulturkampf in Deutschland und zeitgenössische Auseinandersetzungen von Klerikalen und Liberalen hingewiesen. Ein Erlebnis war auch die Turmbesteigung. Gut erhalten ist noch die Uhr aus dem Jahr 1867.