Bewohner
vom Bezirksseniorenhaus
auf der
Burgruine Lichtenhag
Ihr Blick schwenkt beinahe
täglich zur Burgruine herüber und bei manchen ist sogar bei
der Zimmerauswahl die Sicht auf die Ruine ein Kriterium: die
Rede ist von den Bewohnerinnen und Bewohner des
Bezirksseniorenhauses Gramastetten.
Es war schon öfter davon die Rede, dass wir für die
Bewohnerinnen und Bewohner einen Ausflug zur Ruine
organisieren, um ihnen den Blick von der anderen Seite zu
ermöglichen. Und heute war es nun soweit: über 30 Leute
(inkl. Betreuer) besuchten die Burgruine und manche konnten
sich sogar noch an unsere Vorvorvor-Besitzer erinnern.
Demut und Dankbarkeit
Der älteste Besucher an diese Tag ist 97 Jahre !!! alt und
auf die Frage, ob wir ihm am Weg zur Ruine helfen können,
antwortete er schlicht und einfach: “I geh schon, i bin mei
gonz Lebn gonga!“ Beeindruckend zu wissen, dass dieser Herr
den zweiten Weltkrieg überlebt und so manches in seinem
Leben erlebt hat und trotz des hohen alters noch
bemerkenswert rüstig ist.
Ich hab mir heute des Öfteren gedacht, wie es wohl wäre,
wenn man wieder mal unzufrieden mit sich und der ganzen Welt
ist und so im „alles-ist-so-schlimm“ -Modus drinnen ist,
einfach ein paar Stunden mit so einem besonderen Menschen
verbringt. Und so ein alter Mensch dir erzählt, wie es
früher war. Nur so kurze Sätze wie „im Kriag sama hoit ois
gangen“ holen einem schon sehr schnell auf den Boden der
Realität zurück und zeigen einem, wie gut es uns allen doch
geht. Und das viele unserer Probleme nicht das Schlimmste
sind, was man erleben kann.
Vielen Dank für diese besonderen Erkenntnisse und für die
Zeit, die ihr uns gewidmet habt!
Vielen Dank auch an alle, die diesen Tag möglich gemacht
haben! Es ist sehr schön, anderen Menschen Freude zu
bereiten – und das haben wir heute wieder bei einigen
erreicht! Wir haben uns von den Betreuern sagen lassen, dass
dieser Ausflug sicher einige Wochen nachwirken wird. Und wir
freuen uns, wenn wir nächstes Jahr eine Fortsetzung machen
dürfen!
https://burg-lichtenhag.at/
Fotos:
Gerda & Christl Ginterseder, Renate Kogler Text: Renate
Kogler |