Samstag, 16. September - 20:00 h im
Gasthof Etzelberger
Es war ein bemerkenswerter Abend wo
man Karl Merkatz so erlebte wie man ihn sich vorstellt. Der
Vollblutschauspieler sang, spielte und erzählte Lustiges über das
"Trinken". In wenigen Minuten hatte er das Publikum im Griff
und es wurde ein Abend den man nicht vergisst. eklar!
Nach einigen Zugaben wurde er vom
Publikum mit großem Applaus aus Gramastetten verabschiedet und man kann
nur hoffen, dass er bald wieder kommt.
Vor dem Auftritt, der ausverkauft
war, saß "Mundl" schon einige Zeit im Gastzimmer vom
Etzelberger mitten unter den andern Gästen und ließ sich das gute
Essen munden.
"Heiter und
Lieder"
Heitere Texte, Heurigen-
und andere Lieder mit Karl Merkatz, begleitet von den "Wiener
Spatzen" Alfred Gradinger und Rudi Koschelu.
Mei' Aussprach is bestimmt net
der Schönbrunner Dialekt, doch hinter aner rauen Schal'n liegt oft a
Heaz versteckt. I'wüll net anders reden, des kommt ma net in Sinn. I'
sag's so wia i' mir's halt denk, weil i' a Weaner bin. Eh klar!
Hör i' a Weanerlied, da geh' i'
wia a Germteig auf, wen geht denn des was an, wenn i' mein ganzes Geld
versauf. Für'n narrischen Kastanienbaum geb' i' das Letzte her, denn
wenn i' in der Gruam drinn lieg', brauch i' ka' Musi mehr. Eh klar!
Karl Merkatz
Vom Ministranten zum Mundl
Merkatz Jugend war ereignisreich: Er ist am
17. November 1930 in Wiener Neustadt geboren und nach wie vor dieser
Stadt verhaftet. Hier hat er schon im Pfarrhof der Vorstadtkirche (wo
er Ministrant gewesen ist) und später im Luftschutzraum unter der
Kirche Theater gespielt. Denn Schauspieler werden wollte er schon mit
zehn.
Seine ersten Vorbilder waren Hans Moser, Theo
Lingen, Werner Kraus und Attila Hörbiger. Doch vor seinem
Schauspielunterricht in Wien, Zürich und Salzburg hat er in Wiener
Neustadt Tischler gelernt, beim Herbst in der Wiener Straße. (Bis vor
drei, vier Jahren hat es diese Werkstatt noch gegeben.)
Hand in Hand gingen erste Erfolge auf der
Laienbühne im Lehrlingsheim in der jetzigen Grazer Straße. An
Kinobesuche in den vierziger Jahren, besonders an "Patt und
Pattachon", kann sich Merkatz noch heute gut erinnern.
Mit Preisen und Auszeichnungen wurde Karl
Merkatz überhäuft, was sicher nicht nur mit Darstellungskunst,
sondern auch mit Herzensbildung zusammenhängt. Mit der Figur des
Fernsehdauerbrenners "Ein echter Wiener geht nicht unter",
Edmund Sackbauer, hat Herr Merkatz relativ wenig gemein, vielleicht
die Vorliebe für Bier. In anderen Rollen gestikuliert er mit Händen
und Armen nicht so sehr und privat nur ein wenig.
Etwa 250 Rollen für
Fernsehen und Film (Auswahl)
- "Ein echter Wiener geht nicht
unter"
- Hauptrolle im Kinofilm "Der Bockerer"
(großer Filmpreis von Moskau, Filmband in Gold Berlin u.a.)
- Bayrische Serie: "Im Schatten der
Gipfel"
- Krimi: "Ein Fall für Zwei" und
etliche andere TV-Produktionen.
- Autor und Hauptdarsteller in der
ORF-Fernsehserie "Der Spritzen Karli".
Theaterengagements in
Deutschland und Österreich
Hamburger Schauspielhaus, Hamburger Thalia
Theater, Kölner Bühnen, Berlin - Renaissance Theater und
Schauspielhaus, Nürnberg, Heilbronn, Volkstheater und Theater in der
Josefstadt Wien, Salzburger Landestheater, Klagenfurter Stadttheater.
Volksoper Wien, Oper Amsterdam, Oper Genf, Antwerpen, Hamburger
Staatsoper.
Etwa 150 Rollen am
Theater, darunter etliche Hauptrollen
Nestroy, Raimund und Shakespeare Figuren.
Etliche Operetten, Komikerrollen, darunter "Frosch" in der
"Fledermaus".
Musicals: "Der Mann von La Mancha", "Kiss me Kate",
"Anatevka".
Einige Schallplatten, Sprech- und
Gesangsaufnahmen.
Vortragsabende, darunter Franz Kafka "Ein
Bericht für eine Akademie", Françoise Villon "Das große
Testament", "Australische Impressionen", "Heiter und
Lieder".
In Wien ist Karl Merkatz durch
seine Tätigkeit am Theater in der Josefstadt sowie am Volkstheater
bekannt geworden.
Am Klagenfurter Landestheater
war er umjubelter Mittelpunkt einer glänzend aufgenommenen Produktion
von "Anatevka", die - wieder mit ihm als Tewje, dem Milchmann
- auch in Wien zu sehen war.
Durch die Fernsehserien
"Ein echter Wiener geht nicht unter" und "Der
Spritzen-Karli", sowie durch den Film "Der Bockerer"
(samt den beiden erfolgreichen Forsetzungen) ist Karl Merkatz einem
Millionenpublikum zum Begriff geworden.
Er erhielt den Russischen
Filmpreis sowie in Berlin das Filmband in Gold.
Der liebste Aufenthaltsort für
Karl Merkatz ist sein Haus mit den Tieren sowie seine Werkstatt, wo er seine Um- und Anbauten zum
großen Teil selbst durchführt. Er lebt auf dem Lande, und es stört
ihn kein Misthaufen. Sein Haus und Hof befindet sich im salzburgischen
Irrsdorf und beherbergt Pferde, Katzen, Enten, Hühner, Gänse, mitunter auch
Schafe.
Außerdem lebt seine ganze Familie in unmittelbarer
Nachbarschaft. Bis auf Tochter Josefine, die in Deutschland wohnt, falls sie
nicht mit ihrem berühmten Vater auf der Bühne steht oder eine Fernsehserie
dreht, wie es beim Feuerwehr-Epos "Spritzen-Karli" und bei "Anatevka"
der Fall gewesen ist. Die jüngere von den beiden Merkatz-Töchtern ist Töpferin
und schon Mutter von drei erwachsenen Kindern.
Gattin Martha heißt schlicht "Frau"
Besonders nett ist es, wenn Merkatz seine
Gattin Martha, kurz "Frau" genannt, zum Interview mitbringt.
Bei einigen kühlen "Blonden", aber nicht von der Biermarke,
für die er mit dem Reinheitsgebot via Fernsehen so intensiv geworben
hat, plaudert man über Tiere, Heimat und Lieblingsfarben.
Herr Merkatz trägt besonders gerne weiß,
gefolgt von blau und rot. Und nicht nur deshalb wirkt er so
jugendlich. Schließlich kommt er ja gerade aus dem Fitness-Studio.
Auch Frau Merkatz, die an ihrer Melange nippt, Tochter Josefine und
deren Lebensgefährte sind dort gewesen: Familienausflug in
Kraftkammer und Sauna.
Der Bart des Ex-Mundl und
Bockerer-Darstellers ist echt und kommt von seiner Rolle als Milchmann
Tevje, die er schon zum zweiten Mal in der Inszenierung von Dietmar
Pflegerl in Klagenfurt spielte
Seele g'sund, Körper g'sund
Alle Rollen waren doppelt besetzt, nur die
von Merkatz nicht. "Ich werde ja nicht krank", erklärt der
erfolgreiche Musicaldarsteller (in Klagenfurt war er auch der
"Mann von La Mancha"): "Wenn die Seele gesund ist, ist
der Körper gesund. Das ist eine mentale Geschichte." Und wie er
aussieht, glaubt man ihm das aufs Wort.
Natürlich wünscht er sich auch langsam mehr
Ruhe, zum "Wagerlfahren" am Land, zum Schwammerlsuchen, zum
Stallausmisten, denn die Tiere sind in erster Linie seine Aufgabe.
Aber auch zum Lesen und Musik hören. Er liebt Bach, Mozart und
Vivaldi. Sein Lieblingsinstrument ist die Orgel.
Und er wünscht sich mehr Zeit für sein
Heimatgefühl, das seit 27 Jahren von Irrsdorf geleitet wird. O-Ton:
"Irgendwo muss man daheim sein. Für mich ist Heimat da, wo ich
zufrieden lebe, da bin ich zu Hause!" Den spärlichen
"Urlaub" verbringt der Publikumsliebling daheim.
Nicht so bekannt ist dem
Durchschnittsfernseher, dass Merkatz auch Nestroy, Raimund und
Shakespeare spielt und Komikerrollen in Operetten, wie den Frosch in
der Fledermaus. Auch mit Leseabenden geht er auf Tournee. Die heißen
dann "Heiter bis Lustig". Er liest auch Franz Kafka und
Francoise Villon oder er gibt seine "Australischen
Impressionen" zum Besten.
Wenn i einmal schlecht auf
g'legt bin,
Dann geh i zu an Freunderl hin,
Der hat mi tröst' noch jede Stund,
Und bin i krank, macht er mi g'sund!
Mir san beinand jahrein, jahraus,
Und er begleit' mi immer z'Haus.
I spar mei Geld für ihn allein,
Mein teuren Freund, den Wein.
Refrain:
Ja, ja, der Wein ist gut,
I brauch kan neuen Hut,
I setz den alten auf,
Bevor i Wasser sauf!
Wo a greans Kranzerl winkt,
Man Wiener Lieder singt,
Hör i der Musi zua
Bis in der Fruah!
Hallo!
2. Mei Lebtag war i für kan Pflanz,
I pfeif auf d'Mod und Eleganz,
Brauch ka Pomad und kan Parfein,
Mei Naserl riecht nur gern an Wein.
I stamm noch aus der alten Zeit,
I bin halt nur für d'Gemütlichkeit,
Und sitz i bei an Wein, an kühl'n,
Da müssen d'Schrammeln spiel'n.
Refrain:
3. Die Welt, die ist mir zu modern,
I will auf mei Art selig wer'n,
Da brauch i net viel Geld dazua,
I will mein Wein nur und mei Ruah!
Und wenn's beim Drah'n mich einmal packt
Und mir die letzte Sperrstund schlagt,
Werd i mi mit an Schwips, an klan',
In' Himmel einidrah'n!
Refrain:
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