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Die neue "Pummerin" Prunkstück aus St. Florian

50. Jahrestag der Überbringung der Glocke

Fünfzig Jahre ist es her, dass die neue Pummerin aus der Glockengießerei St. Florian im Triumphzug nach Wien gebracht wurde. Die alte Pummerin war nach dem Ende der Türkenbelagerung 1683 aus 22 Tonnen Erz von eroberten Kanonen gegossen und im Jahr 1711 fertig gestellt worden. Am 12. April 1945 war sie beim Brand des Stephansdoms in die Tiefe gestürzt und zerschellt.

Zum Wiederaufbau trug Oberösterreich mit dem Neuguss der Pummerin bei, für die "Glockenspeise", wie das Gussmaterial heißt, wurden die Trümmer der alten Glocke verwendet.

In der Glockengießerei St. Florian begann man 1949 mit den Vorarbeiten: Für die massige Pummerin wurde zuerst eine eigene Gießgrube mit Ofen gebaut. Der erste Gussversuch im Oktober 1950 schlug fehl: Als die auf 1100 Grad erhitzte Glockenspeise in die vorbereitete Form floss, barst der Lehmmantel, 15 Tonnen flüssige Bronze ergossen sich auf den Vorplatz und steckten die Pfosten der Zuschauertribüne in Brand.

Beim zweiten Anlauf am 5. November 1951 ging dann alles glatt. Am 25. April 1952 trat die Glocke auf einem Tieflader ihre Reise nach Wien an. Im Pflaster vor dem Linzer Landhaus ist die Stelle, wo sie zum Abtransport bereit stand, mit einem Ring markiert -Êeine Pflichtstation für Schulklassen. Von der Glockengießerei existiert heute nur noch die denkmalgeschützte Gusshalle.

Die Pummerin ist die zweitgrößte Glocke der Welt und gilt als Symbol für Frieden und Freiheit. Ihre Maße: 2,94 Meter hoch, 3,14 Meter Durchmesser, die Wand bis zu 23 cm dick. Gewicht: 21.318 Kilo, der Klöppel allein wiegt mehr als 800 Kilo. Der Nachhall dauert 200 Sekunden. Motoren bringen die Pummerin zum Schwingen.

Oberösterreich beging den Anlass  mit einem Festakt vor dem Linzer Neuen Dom, der seinerseits 100 Jahre Turmkreuz- und Glockenweihe feiert. Höhepunkt ein Glockenguss.


„Pummerin als Symbol für Frieden und Freiheit“


Oberösterreich zelebrierte 50. Jahrestag der Überbringung der Glocke
Vor 50 Jahren, am 26. April 1952, wurde der im Krieg zerstörte Wiener Stephansdom feierlich wieder eröffnet. Als die neue Pummerin-Glocke von St. Florian in OÖ nach Wien unterwegs war, wurde sie in den Orten entlang der Strecke von jubelnden Menschen begrüßt.
Zum 50. Jahrestag der Übergabe der Pummerin an Wien fand Samstagabend in Linz ein Festakt statt.
Nach einem Hochamt im Linzer Dom wurde der Turm in spektakuläres Scheinwerferlicht getaucht und alle Glocken ließen eine nächtliche Klangwolke in der oö. Landeshauptstadt erschallen.
Landeshauptmann Josef Pühringer erinnerte in seiner Festansprache an die schwere Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg: „Keine Glocke der Welt hat so viel Bedeutung für Frieden und Freiheit wie die Pummerin.“
Die neue Glocke, deren Polyester-Abguss beim Festakt präsentiert wurde, war eine Spende des Landes OÖ an die Bundeshauptstadt. Sie wurde in der Gießerei in Sankt Florian gegossen.

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