Erste Wasserleitung 1603 Wasserurkunde von 1602 Die Marktbürger empfanden es als großen Mangel, daß ihnen kein rinnendes Wasser zur Verfügung stand. Bei größerem Bedarf in den Haushalten und für die Handwerksbetriebe mußte das Wasser auf beschwerlichem Wege von der Rodl herbeigeschafft werden. Vor allem fürchtete man, bei einer etwa ausbrechenden Feuersbrunst zu wenig Abwehrmittel zu haben. Auf diese Gründe stützte die Marktgemeinde diese Bitte an ihren Grundherrn Hans Christoff Herrn von Gera, Inhaber der Herrschaft Waxenberg, er möge die Zustimmung zu einem ausgedachten Plan einer Wasserversorgung geben. Georg Oglstetter Bauer, am jetzigen Oberstettergutes in Türkstetten, erlaubte nämlich für sich und seine nachfolgenden Besitzer, daß die Marktgemeinde auf seinem Grund und Boden, im sogenannten Puechwiesl, eine Quelle in einem Brunnen auffange und in gebohrten Holz - Röhren in den Ort leite. Auch für die Zukunft wurden die notwendigen Arbeiten gestattet, doch sollten sie zu "gelegener Zeit" geschehen, damit dem Oglstetter kein Schaden entstehe. Christoff von Gera als Grundherr des Bauern bestätigte am 15. Jänner 1603 den Vertrag. Für den Gebrauch des Wassers mußten den Oglstetter jährlich zu Maria Geburt (8. September) sechs Schilling durch den Marktrichter gereicht werden, der Herrschaft Waxenberg 32 Pfennige. Als Zeugen der Verhandlungen wurden gebeten: Thoman Hinter-Oedmayer und Michael Vorder-Oedmayer von den gleichnamigen Häusern der Ortschaft Edt, ferner Veit Hinter Khellberger (Hinter Höfer). Warum gerade diese Bauern aus Eidenberg genommen worden sind, ist nicht überliefert, sie liegen/lagen aber mit ihren Bauernhöfen zwischen Waxenberg und Gramastetten. Diese Urkunde wurde in das Grundbuch des Amtes Geng eingetragen. Die Originalurkunde ist auf Pergament geschrieben und wird gegenwärtig als Leihgabe des Marktarchives von Gramastetten im Landesarchiv zu Linz aufbewahrt. |