Bader Alois Peither Wohltäter Peither
Blick von Peither´s Eiche zur Ruine Lichtenhag. Bader Alois Peither war als Marktbürger Besitzer eines der 21 Streifen des steilen, von vielen wertlosem Gestrüpp bewachsenen und teils vom Erdrutsch bedrohten Hanges hinter der Kirche und Pfarrhof bis zur Rodl, der „Kichleitn“. Peither hatte schon bald begonnen, diesen seit 30 Jahren von der Marktkommune zugeteilten Kirchleitengrund zu kultivieren und urbar zu machen. Er musste hiezu sehr viel Geld aufwenden um dies durchführen zu können. Da er weiterhin vorhatte dieses Gebiet ertragreich und nutzbar zu machen, trat er an die Marktkommune mit der Bitte heran, diesen Kirchleitenanteil in sein Eigentum zu übertragen. Auf Grund eines Beschlusses der Marktbürger wurde ihm laut Gerichts-Protokoll vom 5.9.1872, das waren 1 Joch 83 a 30m2, dieser Kirchleitengrund in sein Eigentum übertragen. (gezeichnet vom Marktvorstand Johann Gruber, Markt Ausschuss Anton Eder, Johann Hummel und Bürgermeister Josef Hofkirchinger). Diese Kirchleiten wurde für ihm ein Lebenswerk mit dem Vorhaben, dasselbe zum Nutzen und Wohle der Menschen, insbesonders der Armen kulturell noch weiter auszubauen und Plantagen zu errichten. In einem von ihm niedergeschriebenen Auszug über die Leistungen berichtet er, dass er vorher mit dem Pfarrer Pater Lampert Riepelbauer (1859-1875) oftmals über eine fruchtbringende Kulturanlage, besprochen hatte. In erster Linie über Hopfengärten. Hopfenanbau war zur damaligen Zeit vom Staat gefördert und wertbringend. Im Jahre 1846 hatte er bereits zwei Etagen zur Anpflanzung von Maulbeererbäumen richten lassen, da er großes Interesse für Seidenraupenzucht hatte, doch die klimatischen Verhältnisse ließen die Seidenwürmer nicht gedeihen. Bis zum Jahre 1876 waren bis zur Rodl fünf Etagen (Terassen) fertig, die mit Hopfen, Sträuchern, Obstbäumen und Blumen bepflanzt waren. Ein Gemüsegarten wurde angelegt, Wiesen und Äcker planiert. Ein Bienenhaus, eine Wein- und Hopfenlaube wurde errichtet.
Peither´s Gärten einige Jahre nach seinem Tod Ein weiterer Zweck der Kultivierung war auch die Arbeitsbeschaffung insbesonders für die Armen. Eine Menge Arbeitskräfte waren nötig und eingesetzt, die dabei eine Verdienstmöglichkeit hatten. Ein Maurer z.B. hatte durch den Aufbau von soliden hohen Steinmauern und durch ihre Herhaltung eine Lebensstellung erworben. Auch eine Jahresstiege mit 365 Stufen bis zur Talsohle ließ er anlegen. Die kostete allein dazumal Fl 85.- . Die Arbeiten bestanden weiters aus Sprengungen, Zubringen und Behauen von Steinen, Aufmauern derselben, Ausroden von Gestrüpp und Bäumen, Erdbewegungen, Zuführen von Dünger und Erdreich und vieles mehr. 1846 verdiente ein Handwerken pro Tag 1Silberzwanziger, ein Taglöhner 12 Groschen. 1864 ein Handwerker 80 Kreuzer, ein Taglöhner 50 Kreuzer pro Tag. Laut einer Aufstellung verschlangen die Aufbau und Instandsetzungsarbeiten von 1859 bis 1886 =10.000 Gulden. Bei diesen Ausgaben blieb es noch nicht. Er ließ auch weiterhin vieles noch durchführen, die bedeutende Unkosten verursachte. Man weiß, dass damit das ganze Heiratsgut seiner Frau von 20.000.- Gulden aufging. Auf einer Anhöhe seines Kirchleitengrundes pflanzte er eine Eiche. Als sich diese nach Jahren zu einem stattlichen Baum entwickelte, ließ er um dieselbe eine Terrasse aufmauern so dass sie auf diese zu stehen kam. Um den Baum ließ er eine Laube mit einer Bank anbringen. Dies wurde sein Lieblings- und Ruheplatz, wo er viele Mußestunden bis in sein hohes Alter verbrachte. Auch die Bevölkerung besuchte gerne dieses Plätzchen mit der herrlichen Aussicht und Blick auf die Burgruine und Rodltal. Von da an führt die bereits erwähnte Jahresstiege zur Rodl. |