Kirchtage in Gramastetten

Laurenzikirchtag

Erste Laurenzius-Kirche von Gramastetten Weihe 18.9.1110

Nach der Markterhebung 1518 von Gramastetten wünschten die Bürger von Gramastetten auch einen Jahrmarkt halten zu dürfen. Erst 1639 erreichten sie ihr Ziel. Einer der Pfingsttage wurde von ihnen vorgeschlagen,

Kaiser Ferdinand III

(Geschichte von Kaiser Ferdinand III)

aber Kaiser Ferdinand III gewährte zwar den Jahrmarkt, bestimmte aber den Sonntag nach dem ersten Mai (Philippi und Jakobi) und begründete die Abänderung damit, dass im benachbarten Ottensheim ohnehin nahe bei Pfingsten ein Kirchtag sei.

Zum Jahrmarkt gestattete der Kaiser die gewöhnliche Marktfreiheit 8 Tage vorher und  8 Tage nachher. Eine Woche vor dem Jahrmarkt genossen die nach Gramastetten reisenden Kaufleute besonderen „Schutz, Schirm, Geleidt und Sicherheit“ des Königs, ebenso lang bei der Heimreise; sie durften mit ihren „Kaufmannswaren und Gütern frei, sicher und ungehindert dazu und davon ziehen“. Wer innerhalb dieser 14 Tage die Kaufleute belästigt hätte, würde schwerer bestraft worden sein als außerhalb dieser Zeit.

Auch Ruhestörungen in Gramastetten und selbst Streithandel wurden innerhalb dieser Schutzfrist strenger gesühnt. Für Gramastetten und auch für die Marktfahrer waren dies wichtige Begünstigungen, da außerhalb dieser Orte niemand für die Sicherheit sorgte.

Zum äußeren Zeichen des Marktfriedens wurde im Ort eine Hand mit einem Schwert deutlich sichtbar angebracht. In Gramastetten hielt sich dieser Brauch bis ca. 1965. Die Hand war am alten Gemeindeamt angebracht.

Zum ersten Jahrmarkt wurden dann nach und nach noch andere genehmigt, so auch der Laurenzikirchtag im August.

Quelle: Text und Bilder "Chronik Gramastetten" von Hugo Gielge