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Die Riedlkapelle in Großamberg

        

Abb.3. Gedenktafel für Franz Riedl             Abb.4. Gedenktafel für Marie Winkelmüller

Franz Xaver Riedl

Schon der Vater von Franz Xaver Riedl, Michael Riedl, war Baumeister. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 31. Oktober 1847 im Alter von 41 Jahren die aus Vormbach in Bayern stammende Müllerstochter Maria Hakinger. Damals wohnte er in Urfahr 244 (Kreuzstraße 11). Als Trauzeuge trat bei der Eheschließung Franz Breuer auf, der Müller zu Achleiten in Gramastetten. Michael Riedl hatte auch zuvor schon Verbindungen nach Gramastetten. So leitete er 1843/44 die Bauführung beim Bau der alten Gramastettner Schule (heute Gasthaus Übermasser).

Als am 29. Oktober 1849 Sohn Franz Xaver zur Welt kam, war der Taufpate wieder Franz Breuer. Die Familie Riedl lebte in Urfahr 256, der späteren Neuen Ottensheimerstraße (heute Rudolfstraße 18). Im Jahre 1860 verkaufte Michael Riedl sein Haus dem Spiritusfabrikanten Moses Feigl. Riedl hatte auf damals noch freiem Gelände am Westrand von Urfahr ein neues Haus errichtet und bezog dieses mit seiner Familie. Das Haus stand in der Rosenwirthsgasse und trug die Nummer Urfahr 265 (später Rosenstraße 11, seit 1904 Rosenstraße 15).

Als Michael Riedl 1879 starb, übernahm sein Sohn Franz Xaver Baumeistergewerbe und Haus. Franz Xaver Riedl hatte am 18. September 1873 Rosalia Kaufmann zur Frau genommen. Sie war Tochter des Hausbesitzers und Seidenfärbers Josef Kaufmann in Urfahr 169 (heutige Fischergasse?). Die Mütter beider Brautleute waren vor der Hochzeit bereits verstorben. Als Trauzeugen erschienen der spätere Bürgermeister von Urfahr, Josef Kaar, sowie Anton Winkelmüller, auf den wir später zurückkommen.

Franz Riedl erwarb im Mai 1887 das Haus No 33 in Großamberg in der Koglerau. Der Kaufvertrag vom 5. Mai 1887 wies als Kaufpreis 1950 fl (sh. Tabelle) aus. Kaufobjekt waren neben dem Gebäude die dazugehörigen Grundstücke (2,2ha), Futtervorräte, geschlagene und geschnittene Holzvorräte und alles, was „erd mauer niet und nagelfest“ war. Riedl übernahm mit dem Kauf gleichzeitig die auf dem Anwesen lastenden Schulden von 800 fl zuzüglich Zinsen von 88 fl. Die Vorbesitzer erhielten nach Abzug der Schulden lediglich den Differenzbetrag von 1062 fl ausbezahlt.

Gulden- und Kronen Umrechnungstabelle

Jahr

damaliger Betrag

heutiger Wert

in Schilling

heutiger Wert

in Euro

1887

 

 

 

 

1889

 

1891

 

1893

 

 

1897

 

 

1903

1 950 fl

800 fl

88 fl

1 062 fl

 

8 000 fl

 

600 fl

 

1370 fl 99 kr

68 fl 42 kr

 

41 000 fl

12 556 fl

 

2 000 K

234 780

96 320

10 595

127 865

 

963 200

 

72 240

 

165 067

8 238

 

4.936 400

1.511 742

 

122 720

17 062

7 000

770

9 292

 

69 998

 

5 250

 

11 996

599

 

358 742

109 863

 

8 918

 

fl(florenus) = Gulden, kr = Kreuzer, K = Kronen

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Text und Fotos (c) Dr. Thomas Schwierz